Im alten Wasserwerk

Vorderansicht

Der Garten im alten Wasserwerk

Der Garten

Schon beim Betreten des Grundstück erkennt man eine grobe Gliederung in vier Bereiche. Am Gebäude empfängt einen der Vorgarten, nach Osten schließt sich der Waldgarten an, südlich des Hauses befindet sich eine lockere Baumpflanzung, die den Parkteil bildet und am westlichen und südlichen Rand des Grundstücks erstreckt sich der gestaltete Garten mit seinen einzelnen Gartenräumen.

Die Gestaltung des Gartens in seiner jetzigen Form begann 2020. Früh haben wir erste Ideen entwickelt, wie der Garten strukturiert werden kann. Die grobe Aufteilung war zum Teil durch den bestehenden Baumbestand vorgegeben und passte perfekt zu unseren Gedanken. So haben wir im Waldgarten nur behutsame Ergänzungen vorgenommen, um den Wald in seiner natürlichen Schönheit genießen zu können. Geschädigten Bäume im lichteren Parkteil wurden gefällt und durch neu gepflanzte Bäume ersetzt. Für den kleinteiligeren Gartenteil war die Struktur schnell festgelegt, aber die detaillierte Ausgestaltung haben wir erst im Laufe der nachfolgenden Jahre vorgenommen.

An der Grundstücksgrenze haben wir eine Randbepflanzung aus überwiegend heimischen Gehölzen für die hiesige Tierwelt ausgewählt. Mehrere Ast- und Reisighaufen bieten Igel, Mauswiesel und Co. Unterschlupf. Für Bienen sind ein Sandhügel, Totholz und markhaltige Stengel im Garten integriert. Die Gartenneuanlage entwickelt sich ständig weiter. Es sind noch einige größere Projekte geplant. Es wird eine Symbiose von Garten und Natur angestrebt, quasi ein gärtnerisch gestaltetes Naturparadies. Ein mitunter schwieriges Unterfangen, denn Garten ist Ordnung und Natur ist Unordnung.

Vorgarten

Vorgarten
Vorgarten

Der Vorgarten empfängt den Besucher. Üppige Staudenbeete laden mit ihrem Blütenreichtum ein, den Garten zu erkunden. Eine alten Blutbuche spendet Schatten und beschützt das Haus, zusammen mit einer alten Eibe und großen Rhododendren entsteht im Vorgarten ein leicht verwunschenes Idyll. Neue Blickpunkte über der überbordenden Staudenvegetation bilden Zimtahorn, Blutpflaume und eine Purpurmagnolie.

Waldgarten

Lichtstimmung
Entspannen im Waldgarten

Der Wald im Osten des Grundstücks besteht aus alten Eichen und Buchen, mit einigen Birken und Fichten. Später sind einige Ahorne dazugekommen. Im Unterholz wachsen Eberesche, Eibe und Stechpalme. Nach dem Auslichten des alles verschlingenden Brombeerdickichts (rund 3000 m2) sind Lichtungen entstanden, auf denen nun neue Sämlinge der alt eingesessenen Bäume Licht finden und eine junge Population bilden. Ein Weg ist entstanden, der zum Waldbaden einlädt und in einer Runde durch den Wald führt. Am Beginn des Waldweges besticht das Waldbeet mit verschiedenen Rhododendren, Azaleen und Hortensien. Ergänzt haben wir diesen wunderschönen lichten Wald mit Rhododendron, die an einer Lichtung mit Wegekreuzung einen blühenden Rahmen bilden. Eine Sitzbank bietet Ausblick auf ein Hortensienbeet am Wegesrand und die im Westen stehende Sonne.

Park

Bild des Parkteils
Der Park

Der Park befindet sich im Mittelteil des Grundstücks. Ein lichter Baumbestand lässt parktypisch größere Rasen- und Wiesenflächen zu. Der Park wird unser Arboretum. Interessante Baumarten bereichern mit ihren Besonderheiten den Garten. Habitus, Blattformen und Blüten bieten immer wieder Anreize den Park zu durchwandern und zu staunen.

Mammutbäume
Mammutbäume

Der schnellwüchsige Mammutbaum ist nach vier Jahren Standzeit bereits drei mal so groß, auch der laubabwerfende Urweltmammutbaum wächst rasant. Etwas gemächlicher sind Zeder, Eisenholz oder Kiefer. Geradezu im Schneckentempo wächst die Muschelzypresse. Götterbaum, Schnurbaum und Flügelnuß werden zu raumbildenden Solitären heranwachsen. Eine Besonderheit ist die wintergrüne Eiche (Quercus rhysophylla ‚Maya‘),sie behält in milden Wintern ihre grünen Blätter. Hier sind auch Baumarten vertreten, die ,neben den gestalterischen Aspekten, nach bisheriger Erkenntnis mit dem Klimawandel besser zurechtkommen, als viele der hier heimischen Baumarten.

Sitzplatz unter der Lärche
Sitzplatz unter den Lärchen

Ein Sitzplatz nach Süden, mit Blick über die Obstwiese und die benachbarten Ackerflächen lädt zum Verweilen ein, oder auch zum Frühstück an lauen Sommertagen.

Kirschgarten und Ahornhain

Austrieb am Zierahorn
Blattaustrieb im Ahornhain

Auf der Westseite des Grundstück kann im Frühjahr die Kirschblüte gefeiert werden. Verschiedene Zierkirschen sorgen mit ihren weiße und rosasfarbenen Blüten für Freude auf das Gartenjahr. Zierahorne und ein Wasserlauf runden das Erlebnis ab.

Gräsergarten

Gräsergarten
Gräsergarten

In der Südecke des Grundstücks ist es immer windig, nur nach Nordosten bieten Park und Wald etwas Schutz. Dies inspirierte uns zum Gräsergarten – unterschiedlich hohe Gräserarten wiegen sich im Wind, dazwischen blühen, nach Jahreszeiten gestaffelt, Stauden, die mit dem kargen, trockenen Boden zurechtkommen. Eine gräserreiche Bepflanzung, die bereits von bekannten Gartenplanern wie Piet Oudolf, Wolfgang Oehme oder dem französischen Paar Sylvie und Patrick Quibel mit ihrem Federgarten umgesetzt wurden. Auf schmalen Graswegen kann man diesen Gräsergarten durchstreifen. Die Leichtigkeit der Gräser im Wind und die bunten Blumen im Wechsel der Jahreszeiten lassen die Gedanken fliegen. Der Gräsergarten erreicht im Spätsommer und Herbst seinen Höhepunkt, wenn die Gräser ein leuchtendes Farbspektakel erzeugen.

Rosengarten

Blütenpracht im Rosengarten
Rosengarten

Ebenfalls im Süden des Grundstücks ist ein Rosengarten frisch angelegt. Über 80 verschiedene Rosensorten, von bodendeckenden Sorten bis zu Kletterrosen sorgen für ein überbordendes Blütenmeer. Bei der Auswahl der Sorten haben wir darauf geachtet, dass die Rosen öfter blühen und die Blüten auch für Bienen geeignet sind. So sind viele der Sorten einfach gefüllt. Trotzdem gibt es eine Vielzahl schöner Blüten und Farben und einen betörenden Duft.

Obstwiese

Obstbaumblüte
Obstbaumblüte

Südlich des Parks beherbergt die Obstwiese verschiedene Obstbäume und Beerensträucher. Erste leckere Himbeeren, Brombeeren und himmlische Marmelade der Apfelbeere (Aronia) konnten wir schon ernten. Ebenso Mirabellen und Zwetschgen.

Kompostwerkstatt

Kompostwerkstatt
Kompostwerkstatt

Eine Kompostecke darf in keinem Garten fehlen. Hier werden die Schnittreste zusammengetragen und kompostiert. Nach wenigen Tagen erreicht der Kompost eine Temperatur von knapp 70° C, wodurch Krankheitserreger und unerwünschte Saat vernichtet werden. Regelmäßiges Umschichten und Feuchthalten bewirkt eine gleichmäßge Kompostierung. Je nach Reifegrad (Dauer der Kompostierung) erhält man besten Dünger oder Erde.

Schädlinge und Krankheiten

In einem Garten bleibt es nicht aus, dass manche Pflanzen absterben oder nicht so wüchsig sind, wie erwartet. Daher ist es wichtig, die Pflanzenauswahl auf den Standort abzustimmen und für optimale Wachstumsbedingungen zu sorgen.

Leider mußten wir schon erste Ausfälle beklagen. Eine alte Zierkirsche war durch die trockenen, heißen Jahre geschwächt und durch eine Pilzerkrankung (Triebspitzendürre) eingegangen. Der Trompetenbaum im Vorgarten ist sehr schnellwüchsig, und so hat er eine Welke durch den Pilz Verticillium bisher gut überstanden.

Wühlmäuse und Maulwürfe hinterlassen störende Haufen, Maulwürfe helfen jedoch, wurzelschädigende Larven zu reduzieren. Auch der Buchsbaumzünsler liebt unseren Garten, die jungen Blätter und Triebe der Buchs sind regelmäßig kahl gefressen. Im schlimmsten Fall kann dies sogar zum Absterben der Pflanzen führen. So sammeln wir die Raupen ab und hoffen auf die Meisen, die die Raupen verspeisen. Weniger schädlich für die Pflanzen sind Zecken und Eichenprozessionsspinner. Letztere sind durch die wärmeren Jahre und milden Winter mittlerweile heimisch geworden. Auch unsere Eichen sind befallen. Viele Nisthilfen an den Bäumen sollen Meisen und anderen Vögeln Unterschlupf geben, so dass sie hoffentlich vielen Spinnerlarven aufpicken, bevor diese ihre Brennhaare entwickeln.